Inklusion

Der Begriff „Inklusion“ hat den zuvor verwendeten Begriff „Integration“ abgelöst. Beide Begriffe meinen aber nicht das Gleiche – zur begrifflichen Abgrenzung soll der verlinkte Textauszug dienen.

Bereits 1990 hat sich unser Förderzentrum durch die Aufnahme einer integrativen Kindergartengruppe im Vorschulbereich geöffnet. In der Folgezeit bis heute wurde konsequent daran gearbeitet, neben fachlichen Aspekten auch den inklusiven Gedanken zunehmend konzeptionell aufzugreifen und weiter zu entwickeln – es entstand unser Heilpädagogischer Kindergarten „Hand in Hand“.  Als im Jahr 2001 die Stadt Mindelheim mit dem Wunsch an uns herantrat einen integrativen Kindergarten einzurichten haben wir das in Memmingen bewährte Konzept übernommen – es entstand der Heilpädagogische Kindergarten „Miteinander“.

Inklusion in der Schule heißt: Behinderte und nicht behinderte Kinder leben und lernen zusammen. Jedes Kind soll dabei  seinen Fähigkeiten entsprechend bestmöglich gefördert werden.
Um diese Forderungen umzusetzen hat sich unsere Förderschule seit 2001 durch die Aufnahme von Grundschulklassen geöffnet. Wir wollen eine Schule sein, die (vorläufig zumindest zeitweise) alle Schüler willkommen heißt.

In der Folgezeit wurde das sehr erfolgreiche Modell kontinuierlich weiter entwickelt – aus Kooperationklassen wurden Partnerklassen.
Nachdem mit der Änderung des  Bayerischen Erziehungs-und Unterrichtsgesetzes (BayEUG)  Eltern die Wahlmöglichkeit eingeräumt wurde sich für die Beschulung ihres behinderten Kindes an der Regelschule zu entscheiden unterstützt unser Mobiler Sonderpädagogischer Dienst (MSD) (wie bereits im Einzelfall zuvor) die dortigen Lehrkräfte.

Mit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 wurde die Politik aufgerufen, die in der Konvention enthaltenen Forderungen umzusetzen. Im Bayerischen Landtag wurde hierzu eine „Interfraktionelle Arbeitsgruppe“ gebildet, die sich der Aufgabe stellte, die Verpflichtungen der Konvention im Hinblick auf die Schaffung eines inklusiven Schulwesens umzusetzen. Um sich von den Herausforderungen und Initiativen vor Ort ein Bild zu machen, besuchte die Arbeitsgruppe u.a. Bildungsinstitutionen, die besonders beispielhafte Projekte erarbeitet hatten, sogenannte  „Best-Practice-Projekte“. Nach dem Besuch des Förderzentrums Notker-Schule lud uns der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Herr MDL Martin Güll in den Bayerischen Landtag ein, um unser Projekt unter dem Titel „Das gute Beispiel aus Bayern“ im Rahmen einer Fachkonferenz einem breiten Fachpublikum vorzustellen.

Wir haben mit unserem Modell und der Diskussion mit den Politikern aller Fraktionen im Bayerischen Landtag einen Beitrag dazu geleistet, die interfraktionelle Arbeitsgruppe und somit die Bildungspolitiker aller Fraktionen davon zu überzeugen, dass sich auch Förderschulen hin zu inklusiven Schulen entwickeln können. Damit wurde die Voraussetzung geschaffen, dass auch Förderschulen das Schulprofil Inklusion erlangen können.

Voraussetzung hierfür war die inklusive Ausrichtung der gesamten Schule – u.a. auch des Bereichs der Berufsorientierung.

Somit beantragte das Förderzentrum die Zuerkennung des Schulprofils Inklusion – dieses wurde dem Förderzentrum Notker-Schule im  April 2015 verliehen.

Fachkonferenz

„Förderschulen“  im Bayerischen Landtag am 13.05.2013

Das gute Beispiel aus Bayern –
Die Notker-Schule  Memmingen als Beispiel,  wie gute Inklusion  in der Praxis aussehen kann.

Die SPD – Landtagsfraktion hatte am Montag, 13.05.2013 zu der Fachkonferenz in den Bayerischen Landtag geladen. Der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport im Bayerischen Landtag, Herr Martin Güll  MDL, begrüßte die Konferenzteilnehmer und stellte kurz das Programm der Veranstaltung vor. Anschließend erläuterte der Schulleiter des Förderzentrums Notker – Schule, Herr Malcher,  das Inklusionsprojekt der Notker – Schule.

Anwesend waren SchulleiterInnen von verschiedenen Förderzentren, Vertreter von Elternverbänden, Sprecher von Vereinigungen zur Integrationsförderung  …

Beim Ideen- und Gedankenaustausch über eine zukunftsorientierte Förderschule waren sich die Experten der Schulen in Bayern einig, dass mit diesem Projekt des Förderzentrums Notker-Schule zusammen mit der Elsbethen- Grundschule in Memmingen ein beispielhafter Inklusionsansatz gelungen ist. Die Ausweitung des Konzepts sollte in der Folgezeit daher unbedingt angestrebt werden.

Grundlegend bei dem Projekt ist die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Lernmöglichkeiten aller Schüler. Alle müssen dabei ihren Platz finden – alle Möglichkeiten gemeinsamen Unterrichts sollen ausgeschöpft werden.

Die fachliche Expertise der Förderschulen und das Wissen der Förderschullehrkräfte einschließlich der weiteren Berufsgruppen sind im Inklusionsprozess unverzichtbar.

Die SPD –Landtagsfraktion formuliert demnach in ihrer Broschüre zum Thema „Inklusion“  folgende Forderung:

„Förderzentren sollen sich zu Kompetenzzentren,
die ihre Erfahrung und ihr Wissen bereitstellen, weiterentwickeln.

Förderschulen müssen sich öffnen und
sich –genauso wie die allgemeinen Schulen- zu inklusiven Schulen wandeln.“

Abschließend bedankte sich Herr Güll für die ertragreiche Diskussion und   besonders bei Herrn Malcher und seinem Kollegium für die Pionierarbeit und Bereitschaft, den inklusiven Prozess aus eigener Initiative heraus in Gang gebracht zu haben.

Urkundenverleihung

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